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Im Rahmen dieser Webpräsenz rund ums Thema "Arbeit mit der Biografie" ganz allgemein etwas mehr über mich und mein Leben:

Mit 21 Jahren verließ ich die heimischen Gefilde. Ich zog in die Nähe von Erfurt. Genauer gesagt in den Landkreis Sömmerda, nach Leubingen. Noch im gleichen Jahr gab ich mein Ja-Wort einem leidenschaftlichen Flieger-Piloten, dem ich die Freude am Segelfliegen verdanke. Als frisch gebackene Junglehrerin brachte ich in Folge den damals noch Jüngeren das Singen in mehreren Schulen bei.

Nach etlichen Jahren des Dauereinsatzes streikte die Stimme, was bedeutete, dass ich eine andere Arbeit mit Berufung brauchte. Diese fand ich glücklicherweise 1978 - inzwischen geschieden - beim Regionalsender Weimar*. Ich wurde Musikredakteurin.

Als solche konnte ich endlich das, was sich im Kindesalter längst andeutete, voller Power in meinem neuen Beruf ausleben. Ich arbeitete beim Radio - damals noch Beginn einer überaus spannenden Zeit für mich.

Nach einem meiner schönsten Berufsjahre in Weimar lockte dennoch ein Arbeitsangebot, dem ich nicht widerstehen konnte. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sagte ich deshalb dem schönen Fleckchen Erde in Thüringen erst mal ade und zog in die Hauptstadt der DDR, nach Berlin. Dort fand ich im Funkhaus in der Nalepastraße als Rundfunkredakteurin bei 'Radio DDR 1'* (nach 1990 'Radio Aktuell') nicht nur mein berufliches "Zuhause".

1989 fiel die Mauer | Momente unbeschreiblichen Glücks || "Marie" mit Karussell

Die Zeit nach der Wende war zunächst geprägt von größter Freude und Euphorie, der allerdings sehr bald die pure Ernüchterung folgte. Verbunden war diese für mich ganz persönlich mit der totalen Auflösung der DDR-Medien (siehe auch Umgestaltung des ostdeutschen Rundfunksystems und seine Integration in eine gesamtdeutsche Medienlandschaft zwischen 1989 und 1991 als eines der umstrittensten Kapitel der Deutschen Rundfunkgeschichte überhaupt *). Seither durchlebte ich den schmerzlichsten Bruch in meiner eigenen Biografie. Die Überwindung gleich mehrerer "Schock- und Verarbeitungsphasen" zog sich über mehrere Jahrzehnte hin. Erfreulicherweise bin ich alle Mal wieder neu aufgestanden und ein Stück weit mehr bei mir selbst angekommen. Einen nicht zu unterschätzenden Anteil an dieser Tatsache hat/te immer wieder auch die selbst gewählte musisch-kreative Biografiearbeit.

Mauerfallkonzert Chronik der Mauer Geschichte in Bildern 25 Jahre Mauerfall 30 Jahre Mauerfall


Was nach der Wiedervereinigung in allen Regionen in West und Ost genau geschah macht 2019 eine Auswertung von ZEIT ONLINE deutlich. Sie zeigt, dass nach der Wiedervereinigung fast ein Viertel der ursprünglichen Bevölkerung Ostdeutschlands in den Westen zog: 3.681.649-mal gingen Menschen fort. Und sie zeigt, dass die 2.451.176 Zuzüge aus dem Westen den Niedergang vieler Orte nicht aufhalten konnten. Weblink zur Analyse mit weiterführenden Links inclus. der Feststellung, dass unter den Ostdeutschen Anfang der 90er eine depressive Stimmung herrschte wie sie "noch nie und nirgends zuvor" gemessen worden war. Mehr als ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung hatte das Gefühl, "in dieser Gesellschaft nicht mehr gebraucht zu werden". Der in der Studie zitierte Soziologe Paul Windolf schätzt ein, dass in den fünf Jahren nach der Wende bis zu 80 Prozent der erwerbstätigen Ostdeutschen vorübergehend oder auf Dauer ihren Job verloren und sich trotz mancher Erfolgsgeschichten im Osten aber an vielen Orten Armut, Angst und Resignation ausbreitete.

2019 ist das Jahr, in dem nicht nur zum 30. Mal der Fall der Mauer zwischen Ost und West gefeiert wird, sondern auch das Grundgesetz der Bundesrepublik* auf 70 Jahre seines Bestehens zurückblicken kann. Was mich wiederum daran erinnert, dass ich zwar am Gründungstag der Bundesrepublik geboren wurde, aber nicht auf deren damaligem Grund und Boden.

Meine schönstes Lebensgeschenke?

Es ist und bleibt bis heute mein inzwischen erwachsener Sohn - ein Kind der Liebe, welches zu allen Zeiten nicht nur mein Leben bereicherte, nicht nur mich bis heute immer wieder neu überrascht. Aber auch die Tatsache, dass ich meine Mutter bis zu ihrer letzten Minute begleiten, sie bei mir zu Hause in meinen Armen sterben durfte, empfinde ich als ein ganz großes Geschenk des Lebens.


An dieser Stelle meine persönlichen Landkarte als ein weiteres Beispiel kreativer Spiele und Übungen* in der Biografiearbeit.
Durch Klicks auf jeweilige Örtlichkeiten innerhalb der Imagemap öffnen sich deren Präsentationen im World Wide Web.


Wobei derzeit lediglich die Orte gekennzeichnet sind, in denen ich lebte und wohnte als Kind, Jugendliche und Erwachsene bis heute. Länder, Regionen und Städte einstiger Reisedestinationen werden eines Tages vielleicht noch ergänzt.


Gegen den Strom der Unfreiheit
Zeitzeugen erinnern sich

Ein Buch von Hermann Vinke zur DDR

"Wir haben in der DDR alle Schaden an unserer Seele genommen. Wir haben höchstens über große Zusammenhänge geredet, aber nicht über das, was wirklich mit uns passiert ist." Zitat von Regisseur Wolfgang Engel [mehr ...]
Die DDR
Eine Dokumentation mit zahlreichen Biografien und Abbildungen von Hermann Vinke

Ein Buch, welches hilft, die DDR aus sich heraus verstehen zu lernen. Anhand der Vorgeschichte, der historischen Fakten und durch Porträts handelnder Personen sowie damit verbundenen Lebensgeschichten macht er Zeitumstände sehr deutlich. [mehr ...]


  60XDeutschland

1949
bis
2008

Bei Klick auf obenstehende Abbildung erfahren Sie mehr über die Geschichte der DDR. Empfohlen wird für die optimale Lesbarkeit eine 125%ige Vergrößerung der PDF | Quelle: bpb


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