Auf den ersten Blick mögen die wenigen, hier vorgestellten Spiele und Übungen als sehr "simpel" erscheinen. Aber das täuscht! Schon Friedrich Schiller meinte, dass "der Mensch nur spielt, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt" *. So betrachtet erlaubt gerade auch die spielerisch-künstlerische Beschäftigung mit dem eigenen Leben teils ungeahnte Zugänge zu unseren Emotionen, hilft musisch-kreativ bis dahin verschlossene Herzen wieder peu à peu zu öffnen. In den folgenden drei Rubriken dazu einige wenige Anregungen:
1. Kreativ mit Musik, Sprache und Text u.a.
Das Wunderschöne an der Musik ist doch, dass sie keiner Worte bedarf. Es ist eine "Sprache", die alle verstehen, die nicht übersetzt werden muss. Denn sie spricht ganz direkt unser aller Seelen und Herzen* an, wobei mitunter blitzartig Erinnerungen wieder lebendig werden. Das rascher, als das Anderes es jemals vermag.
| Buch und Projekt zum Thema "Klang und Leben" in der Praxis weisen ausdrücklich auf die Besonderheit des Musikgedächtnisses und seine intensive emotionale Verankerung hin. [...] | |
| In dem Zusammenhang sei auch an zwei legendäre Konzerte am 12.11.1989 erinnert, mit denen Berlin musikalisch die Öffnung der Mauer und das großartige Gefühl von Freiheit feierten. Unvergesslich für jeden, der dabei war. Weblinks zu Beiträgen über das Mauerfallkonzert in der Berliner Philharmonie [...] sowie dem Rockkonzert damals in der Deutschlandhalle [...]. | |
| Für im Schwabenland Aufgewachsene ließ/lässt die musikalische Zeitreise Maren Kroymanns sicher noch mal ganz andere Erinnerungen wach werden lassen. Ein Weblink zu "In My Sixties" in der "Berliner Bar jeder Vernunft" [...]. |
Die meisten Menschen haben beim Hören bestimmter Musiktitel oft auch eine passende Geschichten parat. Solche, die schon lange mal raus und endlich erzählt werden wollten.
Jan Josef Liefers weiß in seinem Buch Soundtrack meiner Kindheit nicht nur von einer, sondern gleich von mehreren zu berichten. Begeistert(e) überdies zusammen mit seiner einstigen Band mit Songs aus seinen Jugendjahren [...].
Musik und Erzählungen als Ganzes können zu einem ganz persönlichen multimedialen Geschenk, beispielsweise zu einer Audio-Collage werden. Durch Hinzufügen von Fotos, Videoclips und alten Dokumenten sogar zu Lebensbildern mit Musik.
Ein Aspekt der Biografiearbeit ist das Ausgraben längst verloren geglaubter Freizeitaktivitäten und Hobbys [...]. Vor diesem Hintergrund bieten sich Musik-Spiele an, die sich so gestalten, dass Teilnehmende kleine Musikinstrumente oder ganz einfach nur ihre Lieblingsmusik - in welcher Form auch immer - mit in die Runde einbringen. Ob die Lieder und Tänze dann live oder aus der Konserve präsentiert werden: in jedem Falle motivieren sie fast schon automatisch zum gemeinsamen Musizieren und möglichem Mittanzen, lösen auf angenehme Weisen noch bestehende Blockaden.
Apropos Kinderlieder!
Rechts im Bild: Screenshots vom Videoclip "Alle meine Entchen". Einst wurde das Kinderlied als Schattenspiel aus Zeitungspapier und diversen Utensilien gestaltet.
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An dieser Stelle sei auch erinnert an klassische Fingerspiele - gesungene und gesprochene; beispielsweise an den "Kleinen Apfel" oder auch an "Himpelchen und Pimpelchen"?
Musik Streaming Dienste
Sind solcher Art Dienste erst einmal auf Ihrem Computer, Tablet oder Smartphone installiert, können Sie damit ganz direkt die Sounds aus Ihrer Kindheit und Jugend auf dem jeweiligen Gerät abrufen und sofort in voller Länge anhören. Folgend ein Überblick von aktuellen Streaming-Diensten im Test. [mehr ...]
2. Spielerisches mit Bildern und Texten u. a.
Der Baum als Lebenssymbol ist bei Menschen schon immer beliebt gewesen. Schon deshalb, weil ein Baum, der mit seinen Wurzeln, Stamm, Früchten, Blüten und Knospen die verschiedenen Lebensphasen symbolisiert, mit sehr viel Phantasie ganz unterschiedlich gestaltet werden kann. Bei der Arbeit daran ist das Reflektieren besonders stark ausgeprägt.
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Je nach Zeit und Lust können ebenso Zeittafeln, Lebensräume oder auch persönliche Landkarten kreiert werden. Letztere multimedial gestaltet als Beispiel auch auf dieser Website unter der Rubrik "Biografie EH, Erwachsen".
Ebenfalls kann immer wieder über die Menschen, die uns prägten, nachgedacht werden. In welcher spielerisch-künstlerischen Form auch immer das geschehen mag. Anrührend und interessant zugleich ist das gemeinsame Auspacken von so genannten Erinnerungskoffern oder Schatzkisten, deren "Fundstücke" immer ihre ganz eigene Geschichte erzählen lassen. Und nicht zuletzt löst das Würfelspiel mit alten Fotografien größte Erheiterung aus.*
Möglich ist auch die Gestaltung dreier Collagen zum Thema Ich war, ich bin, ich werde sein - einer Phantasiereise, die darauf hinzielt, das eigene Leben mit allen bisherigen Tiefen und Höhen anzunehmen, eine Rückschau und Selbstvergewisserung, eine Arbeit an der eigenen Identität ... *
Ein Beispiel dafür, wie achtsames Erleben und Wahrnehmen in der Natur zu einer wunderbaren Möglichkeit wird, um sich zu erden, wieder Verbindung aufzunehmen zu dem, was wichtig ist und daraus Kraft zu schöpfen, kann das Schreiben von Haikus sein. Für diese Gedichtform, die aus drei Zeilen zu fünf, sieben und wieder fünf Silben besteht, fokussiert und hält Anja ihre Empfindungen in kontemplativen Momenten fest, die sie überdies in Verbindung mit ihren eigenen Fotos bringt, um darüber hinaus auch ein Stück des Zaubers und der Schönheit der Natur wiederzugeben. Über Anjas Weg ...
Was ist ein „Literarischen Selfie“? Gertie Wagerer weiß mehr darüber zu berichten: „Sicher kennen Sie auch diese Momente, in denen alles stimmt – innen und außen. Gipfelerlebnisse nannte es Abraham Maslow. Manchmal fallen sie mit bedeutsamen biografischen Ereignissen zusammen: jemand hält um Ihre Hand an, die Prüfung ist geschafft, der Berg bezwungen. Es können aber auch scheinbar ganz unbedeutende Gelegenheiten sein, bei denen jemand wie ich, der gerne fotografiert, die Kamera zücken möchte und zugleich weiß, das Wesentliche kann das Bild nicht festhalten: das Schwingen in der Bauchgegend, den Duft der Föhren, die Gedankenblitze im wohlig-förderlichen Gespräch. Da kam mir die Idee, das doch schreibend festzuhalten und ich nenne diese Momentaufnahmen: „literarische Selfies“. Weiterlesen ...
3. Biografische Künstlerprojekte
Mit einem ganz außergewöhnlichen Projekt wurden Ausstellungsbesucher konfrontiert, als sie Bilder der britischen Künstlerin Barbara Loftus betrachteten. Bilder, in denen klassisch figurative Ateliermalerei mit Inszenierung, historischer Recherche und digitalen Medien zusammen spielten:
Barbara malte für ihre Mutter
[mehr...]
"Demografischer Wandel" kann ein viel interessanteres Thema sein als die beiden Worte an sich vermuten lassen. Das zeigte nicht zuletzt ein zweitägiger Kongress zum Thema, bei dem Künstler ihre biografischen Künstlerprojekte präsentierten. [siehe ...]
Kongress-Impressionen, Fotos: Elisabeth Heller
Titel eines Langzeitprojektes des Schweizer Künstlers Mats Staub mehr...
Ein Foto-Porträt-Projekt von Karsten Thormaehlen, welches Menschen als Hundertjährige zeigt, die mehr als nur das Abbild von in Würde Gealterten sind. mehr...
"Wir stellen uns das Alter(n) vor und wir fühlen es. Doch es ist nicht leicht, eine Sprache dafür zu finden." mehr...
Passend zum Thema der Hinweis auf ein medienpädagogisches Angebot mit Kindern:
| Alte Hobbys aufleben lassen |
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